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Die Zeitungen und TV Beiträge sind voll von Geschichten über aktuelle Ereignisse. Zu oft zeigen sie nicht das wirkliche Bild sondern konzentrieren sich auf die spektakulären Aspekte und "Überschriften".

Eine neue Form des Politjournalismus hat sich breit gemacht. Dieser Journalismus will nicht mehr aufklären, er will recht behalten. An die Stelle der Neugier ist das Urteil getreten, an die Stelle der Frage die Verdächtigung. Im Fernsehen werden z.B. Einzelfälle, Interviews auf der Strasse, präsentiert, die als Beweis herhalten sollen. Solche "Anekdoten" sollen eine tatsächliche Evidenz, also eine reale Gegebenheit beweisen. Dabei weiss jeder, dass zu einem Beispiel immer auch viele Gegenbeispiele existieren, mit denen man das genaue Gegenteil "beweisen" kann.

Was ist denn nun die Wahrheit?

Durch die sozialwissenschaftliche Forschung sind viele Ergebnisse verfügbar, die oft nicht bekannt gemacht werden. Wenn aus einer statistischen Stichprobe sauber hochgerechnet wird, können genügend evidente Informationen generiert werden. Oft werden solche Fakten nicht berichtet weil sie der eigenen Meinung widersprechen. Das kann Manipulation sein, muss aber nicht. Die Psychologie spricht hier von verzerrter Wahrnehmung (bias), die nur das abspeichert, was die eigene Meinung bestätigt und andere Facts bewußt oder unbewußt abtut.

Gerne finden wir auch heutzutage in der journalistischen Würdigung der aktuellen Politik, dass eine Person dann moralisch abqualifiziert wird oder in eine extreme Ecke gestellt wird, wenn man deren Meinung nicht teit. So spart man sich die inhaltliche Auseinandersetzung. Statt dessen feiert man lieber die eigene Vortrefflichkeit. Beispiele dazu finden sich in der linken politischen Ecke und im TV ohne Ende.